GEW kritisiert Land: kein Geld für Professur „Inklusive Schulentwicklung“
19. Januar 2021 | Von j.kramm | Kategorie: AktuellDie Leibniz Universität Hannover will aufgrund der Sparvorgaben des Landes Niedersachsen künftig auf die Professur „Inklusive Schulentwicklung“ verzichten. Das beschloss der Senat der Universität am 16. Dezember. Sechs Bildungsverbände, darunter die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW), hatten zuvor einen Appell an Wissenschaftsminister Björn Thümler gerichtet, die Professur zu erhalten.
21.12.2020
„Millionen für die Wirtschaft –
Einsparungen bei der Bildung. Wird ein Schulsystem für alle tatsächlich in so
massiver Weise torpediert? Das kann doch wohl nicht ernsthaft die Politik der
Landesregierung sein! Die zuständigen Kürzungs-Minister Hilbers und Thümler
geben hier offenbar einen Kurs vor, der die inklusive Schulentwicklung massiv
beschädigt“, kritisierte die GEW-Landesvorsitzende Laura Pooth. Die Professur
sei einzigartig und dringend erforderlich, um Studierende auf das inklusive
Schulwesen vorzubereiten und Wege zur Umsetzung der verpflichtenden
UN-Behindertenrechtskonvention aufzuzeigen.
„Um es deutlich zu sagen: Hier wird ein unverzichtbarer Teil der inklusiven
Bildung schlicht wegrationalisiert. Wissenschaftsminister Thümler spart die
Hochschulbildung kaputt und schaut der Stellenstreichung anschließend
schweigend zu. Das ist kein politisches Gestalten, sondern eine
Holzhackermethode mit Ansage“, kritisierte sie. Ministerpräsident Weil müsse
hier dringend ein Machtwort sprechen. „Alle Bereiche der Bildung benötigen
erhebliche Zusatzmittel, das hat die Corona-Krise noch einmal deutlich gezeigt.
Die gegenläufige Tendenz in der Landesregierung lässt die einzelnen Bereiche
Schule, Hochschule und Erwachsenenbildung dagegen langsam austrocknen“, betonte
Pooth.